Johannes Fleischmann holt sich nach Platz zwei im letzten Jahr diesmal den Sieg

11.09.2023

Mit einem kurzen „Jeah“ ballte Johannes Fleischmann (im Bild, DR 70, TC Bamberg) nach dem Erfolg im Finale der 12. Offenen Würzburger Herren-Tennismeisterschaften auf der Anlage des TC Weiß-Blau Würzburg gegen Can Franke (im Bild unten, DR 145, Kasseler TC Bad Wilhelmshöhe) die Faust. Im vergangenen Jahr war der Topgesetzte Zweiter, diesmal holte er sich gegen den Vierten der Setzliste den Sieg. Der war nach engem ersten Satz mit Entscheidung im Tie-Break in Durchgang zwei schneller unter Dach und Fach als gedacht, denn Gegner Franke laborierte an einer Handverletzung. „Ich konnte keine 100 Prozent geben“, verriet der Spieler der Hessenliga. 

Fleischmann freute es, diesmal die 1000 Euro Sieger-Preisgeld des mit insgesamt 3000 Euro dotierten Turniers gewonnen zu haben. „Als Tennisspieler kann man das immer gebrauchen“, erklärte der Medizinstudent mit Blick auf Kosten für die Reise und diesmal auch für seinen Betreuer Christoph Meister, den er kurzfristig engagiert hatte. „Ich fahre nicht gerne alleine“, erklärte Fleischmann, der diese Saison für Bamberg in der Regionalliga aufschlug. Meister ist Tennislehrer in Straubing, wird aber gerne von Turnierspielern für die Tour als Begleitung angefragt. Vor kurzem war er mit Peter Heller, Nummer 477 der Welt, unterwegs.

"Ich war schon als Begleitung bei Turnieren in der ganzen Welt", erklärte der Tennislehrer. Der richtige Ratschlag zur rechten Zeit wirkt oft Wunder. So auch bei Fleischmann, den er mit Sätzen wie beispielsweise „denk nur positiv, nichts Negatives“ bei Fehlern besänftigte. Gut für den Heißsporn, der bei Eigenfehlern gerne mal mit sich selbst hart ins Gericht geht und sich aus der Konzentration bringt. Aber nicht nur Meister bekommt seinen Obulus, auch Freundin Alea soll nicht leer ausgehen. Ihr versprach Fleischmann einen Besuch in einer Therme nebst Abendessen. 

Julius Gold absolviert ein Marathonmatch

Mit insgesamt 45 Spielern war das Turnier wieder bestens besetzt. Auch für einige der klubzugehörigen Spieler war der Wettbewerb ein gutes Pflaster, sich mit Spielern der deutschen Spitze zu messen. Das Match des Turniers lieferte sich Julius Gold aus Reihen des Ausrichters gegen den an zwei gesetzten Maximilian Özcelik (DR 104, TC Parkhaus Wanne-Eikel). Gold gewann nach 4,20 Stunden in brütender Hitze ein hochklassiges und zudem denkwürdiges Achtelfinale. Denkwürdig deshalb, weil Gold nicht nur gegen gutes Tennis seines Gegenübers zu kämpfen hatte, sondern permanent auch gegen dessen lautstarkes Lamentieren über alles und jeden. Nach gewonnenem ersten Satz im Tie-Break folgte auch in Durchgang zwei der Tie-Break, den Gold nach vergebenem Matchball aber verlor. Also nochmals eine Stunde Kampf in Satz drei. 

Wieder gab sich keiner eine Blöße und am Ende waren es beim 7:5-Erfolg für Gold nur wenige Bälle, die die Entscheidung brachten. „Das war so wichtig“, freute er sich. Gefragt war nun schnelle Regeneration, denn auch das Viertelfinale stand noch am selben Tag auf dem Programm. Da fehlten allerdings gegen Florian Walcher (TC Übersee) die nötigen Körner. Die sparte hingegen Mike Steib im Viertelfinale gegen seinen Mannschaftskollegen der Zweiten Bundesliga Lukas Schneider, denn der war aufgrund einer Schulterverletzung gehandicapt und gab auf. Allerdings war für Steib gegen den späteren Sieger im Halbfinale Schluss. „Wir haben tolles Tennis gesehen“, lobte Turnierdirektor Goran Popov am Ende "und hoffen auf Wiederholung im nächsten Jahr". 

Tableau hier