29. Würzburger Damen-Tennismeisterschaften um den va-Q-tec QOOL Cup

21.04.2022

Drei Tage hochklassiges Tennis 

Mit einem kurzen, überrascht wirkenden Freudenschrei setzte Selina Dal (TC BASF Ludwigshafen, DR 43) den Schlusspunkt unter das Finale der 29. Offenen Würzburger Damen-Tennismeisterschaften um den va-Q-tec QOOL Cup. Kurz zuvor hatte sie mit ihrem vierten Matchball gegen Laura-Ioana Paar (TC Aschheim, DR 11) 6:4, 6;3 gewonnen. Der in dem hochklassig besetzten Feld für Dal unverhoffte Erfolg zauberte ein strahlendes Lächeln auf das Gesicht der 20-Jährigen. „Ich habe nur von Runde zu Runde gedacht“, verriet sie.

Gerne hätte auch Laura-Ioana Paar (im Bild) zum dritten Mal das mit insgesamt 3000 Euro dotierte Frauenturnier gewonnen und ihren Titeln von 2017 und 2018 einen weiteren hinzugefügt. Aber auch der zweite Platz fühlte sich für die 33-Jährige fast wie ein Triumpf an. Denn er war quasi als Sieg über eine langwierige Fußverletzung zu werten, die sie über ein halbes Jahr außer Gefecht gesetzt hatte. Die Erleichterung war aus ihren Worten herauszuhören als sie sagte: „Ich habe keine Schmerzen.“ Der Fuß hatte der ersten Belastungsprobe also standgehalten. Wenn das kein Grund zur Freude war. Paar war 2021 mit ihrem Regionalliga-Team in Würzburg zu Gast, ihr letzter sportlicher Auftritt. Und jetzt war es in der Domstadt ihr erster nach der Verletzungspause. Grund genug für höchste Motivation.

So boten die an eins gesetzte Paar und Dal, Nummer drei der Setzliste, den bei nasskaltem Wetter wenigen Zuschauern ein hochklassiges Match. So wie über das gesamte Turnier. Keine der beiden war in den vorherigen Runden ernsthaft in Gefahr gekommen. Auch nicht im Halbfinale, wo Paar auf die an zehn gesetzte Livia Kraus (Tennis 65 Eschborn, DR 95) und Dal auf Elisabeth Junge-Ilges (Erfurter Tennisclub Rot-Weiß) als 15. der Setzliste traf. Alle höher gesetzten Spielerinnen waren zuvor ausgeschieden. „Das zeigt das insgesamt hohe Niveau des Feldes“, analysierte Turnierdirektor Goran Popov.

Dem fielen auch die clubeigenen Spielerinnen zum Opfer. Anne Knüttel war eigentlich zum Auftakt gegen Junge-Ilges in der Erfolgsspur, führte mit 5:2 im ersten Satz, brach dann aber sichtlich ein. Der Tribut für eine erst vor kurzem überstandene Corona-Infektion. Auch für Josie Holderbach und Ana Brand war in der ersten Runde Schluss. Lediglich Anna Uljanov, Mannschaftsführerin des Regionalliga-Teams, erledigte ihre Aufgabe gegen die ebenfalls ungesetzte Ann-Kathrin Inderthal (TC RW Gießen) zunächst souverän, scheiterte dann aber in Runde zwei gegen Kraus ebenso deutlich wie Lea Yaman (SB Versbach) gegen die spätere Siegerin Selina Dal. Nette Randerscheinung für sie: ein Preisgeld von 1000 Euro. Die wandern erst einmal in die Turnierkasse, denn da muss vieles auf der Tour bezahlt werden. Für die beiden Finalistinnen steht in den nächsten Wochen erst einmal die 2. Bundesliga an, „bevor ich endlich in der Welt auf Turniere reisen kann“, freute sich Dal.

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Am 22. April geht es los

Hochklassiges Tennis mit elf der deutschen Top-100-Spielerinnen 

Seit zwei Jahren finden erstmals wieder zum Auftakt in die Sommersaison die Würzburger Damen-Tennismeisterschaften um den va-Q-tec QOOL Cup beim TC Weiß-Blau Würzburg statt. Dass sich das Turnier besonders zu Saisonstart großer Beliebtheit erfreut, zeigt das im Vergleich zum Herbst um zwölf Spielerinnen vergrößerte Feld auf insgesamt 52. Und das ist bei der 29. Auflage von Freitag bis Sonntag hochklassig besetzt. Die Spielerinnen wollen ihre Frühform auf Sand testen und kommen aus allen Ecken der Republik, von Berlin über Bonn bis München. Sie spielen um ein Preisgeld von insgesamt 3000 Euro – 1000 Euro für die Siegerin - und wichtige Punkte für die deutsche Rangliste.

Viele alte Bekannte am Start

Es gibt es ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten wie der an Nummer eins gesetzten Laura-Ioana Paar (TC Aschheim), Nummer 11 in Deutschland (im Bild). Vor Jahresfrist im April 2021 stand sie noch auf Position 190 der Weltrangliste. Ihr bestes Ergebnis im Doppel war Rang 113 im März 2020. Damals absolvierte sie sogar eine Runde der Qualifikation bei den French Open. Eine Verletzung warf sie im letzten Jahr zurück bis auf aktuell Position 459. Die Rumänin gewann das Turnier bereits 2017 und 2018 und erreichte zuvor 2016 bereits das Finale. Auch mit ihrem Regionalliga-Team schlug die 33-Jährige vergangene Saison in Würzburg auf und fuhr einen Sieg ein.

Eine weitere erfahrene Akteurin ist die an zwei gesetzte Steffi Bachofer (TC Bernhausen, DR 39), die auch schon oft zu Gast war. Ihr folgen Selina Dal (TC Ludwigshafen, DR 43), Fabienne Gettwart (Tennis 65 Eschborn, DR 46) und Mia Mack (TC Doggenburg, DR 64). Die ersten elf Spielerinnen der Setzliste stehen unter den Top-100 in Deutschland. Spannung ist vorprogrammiert, wenn Jugend auf Erfahrung trifft. Die Geburtsjahrgänge der Teilnehmerinnen reichen von 1981 bis 2007.

Wiedersehen mit Weiß-Blau-Spielerinnen

Bedauerlich aus Sicht des Ausrichters ist es, dass die Ukrainerin Ganna Poznikhirenko, Turniersiegerin der Herbst-Auflage, 2021 Nummer eins im Regionalliga-Team und heuer an Position zwei gemeldet, nicht mit von der Partie ist. Sie verletzte sich bei einem Turnier in Sardinien. Dafür halten andere Spielerinnen aus den Reihen des Ausrichters die Fahnen hoch. Mit der Konkurrenz messen wollen sich Poznikhirenkos Teamkolleginnen Anne Knüttel (DR 179), die Neuzugänge im Team Josie Holderbach (349) und Ana Brand (DR 464) sowie Mannschaftsführerin Anna Uljanov. Carolin Meyer erhielt eine Wildcard. Aus der Region ist noch Lea Yaman (SB Versbach, DR 498) am Start. Sie gewann im September 2021 das Nachwuchsturnier in der U21 bei Weiß-Blau.

Zeitplan: Freitag: 1. und 2. Runde, ab 10 Uhr; Samstag: Achtelfinale ab 10 Uhr, Viertelfinale ab 14 Uhr; Sonntag: Halbfinale ab 10 Uhr, Finale um 14 Uhr.