2. Bundesliga Süd: 1. Herren gegen Wolfsberg Pforzheim und beim TC Oberweier

24.07.2022

Die 1. Herren tanken Selbstbewusstsein mit dem ersten Saisonsieg

QOOL TC Weiß-Blau Würzburg -
TC Wolfsberg Pforzheim 2:7

TC Oberweier -
QOOL TC Weiß-Blau Würzburg 2:7

Der Jubelschrei von Filip Bergevi (im Bild oben) war nach seinem Einzelsieg beim TC Oberweier gegen Pierre Faivre nicht zu überhören und die Erleichterung über den Sieg im Match-Tiebreak förmlich spürbar. Es war offensichtlich eine gehörige Last, die ihm von den Schultern fiel. Enorm wichtig dieser Sieg für den Schweden, um das Trauma des Heimauftritts in der 2. Bundesliga am Freitag zuvor und einiger ebenso unglücklicher Niederlagen bei zurückliegenden Turnieren zu überwinden. Gegen Pforzheim hatte er den verkürzten dritten Satz trotz Überlegenheit über weite Strecken des Spiels und erkämpften Matchballs noch hergegeben.
„Ich fühle mich im Augenblick nicht so sicher“, gab er zu, was sich auch in Oberweier im Verlauf des zweiten Satzes zeigte. Zuweilen wackelte der Arm und Bergevi sorgte unfreiwillig für Nervenkitzel bei den Zuschauenden, denn nach deutlicher 7:3-Führung kam sein Gegner bis auf 8:7 heran Doch Bergevi hielt dagegen, machte das 9:7 und 10:7. Diesmal hatte er auch das nötige Quäntchen Glück, das es im Match-Tiebreak immer braucht. Auf jeden Fall ein gehöriger Kick fürs Selbstbewusstsein. Das dürfte auch das gesamte Team mit dem deutlichen 7:2-Sieg genügend tanken, denn nach dem Misserfolg zwei Tage zuvor hieß die Devise: „abhaken und sich auf den nächsten Spieltag konzentrieren“. So etwas wie gegen Pforzheim, wo man schon nach den Einzeln 1:5 zurücklag, sollte nicht wieder passieren. Pforzheim trat stärker auf, als im Vorfeld eingeschätzt. Eine Seltenheit in dieser Liga, dass ein Team mit vier deutschen Spielern unter den ersten sechs anreist.


Gesamtsieg in Oberweier schon nach den Einzeln
Auch in Oberweier war die Partie bereits nach den Einzeln mit 5:1 entschieden, diesmal für Würzburg. Würde es die Wahl zum Pechvogel des Tages geben, hätte Lukas Schneider diese gewonnen. Der Spieler aus Reihen von Weiß-Blau präsentierte sich kämpferisch gegen Adrian Obert, der vor kurzem noch als Vollprofi unterwegs war, zog aber im Match-Tiebreak sowohl im Einzel mit 6:10 und dann auch noch im Doppel an der Seite von Vladyslav Orlov mit 8:10 den Kürzeren. „Ärgerlich“, fand er. Tröstlich hingegen, dass das für den Gesamtsieg nicht entscheidend war.
Auch Adrian Andreev auf Position eins machte es spannend mit insgesamt drei nicht verwandelten Matchbällen. Allerdings lag er mit großem Vorsprung in Front, sodass die Entscheidung am Ende keine enge war. Der vierte saß und sorgte für den erlösenden fünften Einzelpunkt. 

Benjamin Winter Lopez (links) landete sehr solide bereits seinen zweiten Einzelsieg. „Alle hatten die richtige Einstellung“, fasste Mannschaftsführer Johannes Markel zusammen, „so sollte es weitergehen“.
Wichtig war außerdem, einen direkten Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt in der Tabelle hinter sich zu lassen. Die Würzburger stehen auf Rang 7, Oberweier ist Schlusslicht.
Für den guten Teamzusammenhalt dürfte die gemeinsame Trainingswoche von ausländischen Profis und einheimischen Spielern in Würzburg bis zum Heimspiel am Freitag gegen den TC Waldau Stuttgart sorgen. Trainingseinheiten mit einem spanischen Top-Coach stehen auf dem Programm. Und auch für den Nachwuchs wird sich die ein oder andere Gelegenheit bieten, unter Anleitung der Profis den Schläger zu schwingen.


Gegen Pforzheim, Einzel: Andreev – Jahn 1:6, 5:7; Orlov -Zahraj 3:6, 3:6; Madarasz – Bellotti 7:6 (5), 4:6, 6:10; Donski – Fomba 1:6, 4:6; Winter-Lopez – Fix 6:1, 6:2; Bergevi – Schlageter 6:3, 4:6, 9:11. Doppel: Andreev/Madarasz – Jahn/Fomba 4:6, 4:6; Orlov/Donski – Zahraj/Fix 4:6, 3:6; Winter Lopez/Bergevi – Hell/Schlageter 6:4, 6:1.
In Oberweier, Einzel: Ehrat – Andreev 2:6, 1:6; Wörner – Orlov 4:6, 3:6; Picchione – Donski 7:6 (3), 3:6, 5:10; Bross - Winter Lopez 1:6, 1:6; Faivre – Bergevi 3:6, 6:4, 7:10; Obert – Schneider 6:1, 0:6, 10:6. Doppel: Ehrat/Picchione – Andreev/Donski 7:6 (8), 5:7, 8:10; Wörner/Bross – Orlov/Schneider 1:6, 7:6 (5), 10:8; Faivre/Bauer – Winter Lopez/Bergevi 6:7 (3), 4:6.